Unsere Argumente

Wir wollen den Bau der agrarindustriellen Schweinemast in Dargelütz verhindern, weil wir Tiere, Umwelt, Anwohner und Gesundheit schützen wollen und uns für eine zukunftsfähige Regionalentwicklung einsetzen.


Das sind unsere Argumente:

Tierschutz

Schweinemast in Niedersachsen
  • Die industrielle Schweinehaltung ist nicht artgerecht und widerspricht der Würde des Tieres. Sie widerspricht auch dem Tierschutzgesetz, dem zufolge ein Tier seinen Bedürfnissen entsprechend verhaltensgerecht untergebracht werden muss.
  • Die Schweine vegetieren in engen, dunklen Ställen bewegungslos dahin. Dies führt dazu, dass sie unter Kreislaufschwäche, Gelenk- und Muskelkrankheiten, Druckstellen, Hautabschürfungen und Klauenverletzungen leiden. Die Tiere bekommen keinen Auslauf. Suhl- und Scheuermöglichkeiten sind nicht vorhanden. Es gibt kein Material wie etwa Stroh, das zum Bearbeiten, Wühlen oder für den Nestbau geeignet wäre.
  • Zucht und Haltungsbedingungen setzen den Tieren derart zu, dass einzig alarmierend viele Medikamente (besonders Antibiotika) verhindern können, dass viele schon vor dem Schlachthof zu Grunde gehen.
  • Die Langeweile ruft bei den Schweinen Verhaltensstörungen hervor wie "Stangenbeißen", "Trauern" (das Tier sitzt auf seinen Hinterläufen und lässt den Kopf hängen) oder "Schwanzbeißen" bis hin zum Kannibalismus. Damit die Tiere ihre aufgestauten Aggressionen nicht aneinander auslassen und sich gegenseitig verletzen können, kupiert man ihnen prophylaktisch die Schwänze. Dies geschieht ohne Betäubung.

Umwelt

  • In Schweinemastanlagen entsteht konzentrierte Gülle, die schädlich für die Atemwege von Mensch und Tier ist und sich negativ auf die Umwelt auswirkt.
  • Gülle aus Massentierhaltungsanlagen enthält Rückstände von Antibiotika, Impfstoffen und Hormonen, die Böden und Gewässer belasten.
  • Durch den extremen Gülleanfall sind die Pflanzen, die mit Gülle gedüngt werden, nicht mehr in der Lage, das gesamte Nitrat aufzunehmen. Die Überschüsse gelangen in Gewässer und ins Grundwasser. Steigt der Gehalt über den Grenzwert, wird das Trinkwasser ungenießbar. 
  • Ammoniak aus der Gülle kann an Pflanzen, Böden und Gebäuden zu Schäden führen.
  • Massentierhaltung ist klimaschädlich, denn neben Ammoniak werden auch die klimarelevanten Treibhausgase Kohlenstoffdioxid, Methan und Stickoxid in großen Mengen freigesetzt. 

Anwohner

  • Schweinemastanlagen führen zu unerträglichen Geruchsbelästigungen für die Anwohner, insbesondere durch das Ausbringen von Gülle oder deren Lagerung im Güllebehälter sowie in Transportfahrzeugen
  • Die Anwohner - aber auch die gesamte Region - werden einer starken Verkehrsbelastung ausgesetzt durch Futtermitteltransporte, tonnenschwere Gülletransporter und Ferkelanlieferung bzw. Schlachtviehtransporte zum und vom Mastbetrieb.
  • In der Nähe von Schweineställen ist die Luft durch Feinstaub belastet. Das kann zu Atemwegserkrankungen führen.

    Gesundheit

    • Massentierhaltung erhöht die Gefahr der Seuchenbildung, insbesondere bei Schweinemastbetrieben an Zugvogelrouten.
    • In Intensivmastanlagen herrschen günstige Bedingungen für die Entwicklung neuer Bakterienstämme, die gegen Antibiotika resistent sind. Diese können auch für den Menschen gefährlich werden.

      Regionalentwicklung

      • Die Urlaubsregion Mecklenburg verliert durch die Vielzahl der Massentierhaltungsbetriebe zunehmend an Attraktivität.
      • Nennenswerte Vorteile (z.B. Schaffung zahlreicher Arbeitsplätze oder massive Steuermehreinnahmen) sind durch den geplanten Schweinemastbetrieb nicht zu erwarten.
      • Der durch die Anlage verstärkte Schwerlastverkehr führt zu kostenintensiven Straßenschäden.
      • Die agrarindustrielle Überproduktion von Schweinefleisch führt seit vielen Jahren zu gedrückten, ruinösen Schweine- und Ferkelpreisen, die kleineren mecklenburgischen Betrieben das Überleben unmöglich machen.
      • Massentierhaltung wird im Kern von außerlandwirtschaftlichen Tierhaltungskonzernen betrieben. Die mecklenburgischen Landwirte geraten dabei  in die Rolle von abhängigen Lohnempfängern ohne Eigenständigkeit und Kontrolle über die Art der Tierhaltung und der Fütterung in ihren Ställen.
      • Es sind massive Landzukäufe durch den Investor zu befürchten. Diese würden das gewachsene bäuerliche Gefüge in Mecklenburg destabilisieren und die Landpreise in die Höhe treiben.

      Wir setzen uns ein für eine zukunftsfähige, tier-, umwelt-, und sozialverträgliche Nutztierhaltung in bäuerlicher Landwirtschaft und in einer lebendigen ländlichen Region.